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Einbauanleitung für System 74 06 999 00

Version 09.09.2013

WICHTIG:

Bestimmungsgemäße Verwendung
Dieses System ist ausschließlich zum Ersatz originaler Licht/Zündanlagen in Old- und Youngtimer Motorrädern bestimmt, deren Motorcharakteristik nicht durch konstruktive Änderungen nachträglich beeinflusst wurde. Es ist kein Tuningsystem, es ändert die originale Motorcharakteristik nicht und es wird keine wesentlich höhere Motorleistung erzielt, wohl aber wird die Verkehrstüchtigkeit und -sicherheit des Fahrzeugs durch bessere Beleuchtung, deutlicheres Blinken, eine stets kräftige Hupe und im Vergleich zu den betagten Originalanlagen größere allgemeine Ausfallsicherheit erzielt. Da mit unseren Anlagen keine wesentliche Änderung der Motorcharakteristik bewirkt wird, verschlechtert sich das Abgas- und Geräuschverhalten auch nicht. In den meisten Fällen dürfte sich das Abgasverhalten sogar verbessern, da eine vollständigere Verbrennung erfolgt. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung wird die Verwendung im Geltungsbereich der STVZO nicht beeinträchtigt.
Das System ist nicht dazu geeignet im Rahmen von Sportveranstaltungen betrieben zu werden.
Bei einer nicht bestimmungsgemäßen Verwendung erlischt die Gewährleistung. Zudem kann es dann sein, daß das System nicht die von Ihnen gewünschte Leistung bringt und wir Ihnen dann auch nicht mit unserem Support helfen können weil wir die Situation nicht kennen. Im schlimmsten Falle kann eine nicht bestimmungsgemäße Verwendung sogar zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen.

Dies ist ein Ersatzsystem und keine Kopie eines originales Materiales. Die Teile des Systems sehen daher auch anders als die originalen Teile aus und vor allem Zündspule und Regler werden eventuell andere Befestigungspunkte haben die Anpassungen durch Sie erfordern. 

Lesen Sie unbedingt erst die komplette Anleitung sorgfältig durch bevor Sie mit dem Einbau beginnen
Denken Sie daran, daß unabgestimmte Veränderung, auch Reparaturversuche, an den Teilen zum Verlust der Gewährleistungsrechte führen können. Beachten Sie die Hinweise auf der Informationsseite zum System. Vergewissern Sie sich, daß die dargestellte Konfiguration des Systems tatsächlich auch den Anforderungen Ihres Motors entspricht. Falsche Zündwerte z.B. können dem Motor durchaus schaden und/oder Verletzungen beim Antreten hervorrufen (Rückschlagen des Kickstarters). Besondere Vorsicht ist beim ersten Start nach dem Einbau geboten. Sollten Sie Fehlverhalten feststellen, prüfen und ändern Sie die Zündeinstellung! Beim Einbau prüfen Sie sehr sorgfältig das der Rotor nicht an der Statorspule oder anderswo schleift, was aus verschiedenen Gründen geschehen und zu schweren Schäden führen kann.
Unsere Systeme sind NICHT auf Verwendung mit anderen elektronischen Komponenten (wie Zündungen von Drittanbietern, Navis, Handy etc.) geprüft und können an solchen Teilen unter Umständen Schaden anrichten. Eventuell vorhandene Drehzahlmesser werden nicht von dem System unterstützt. Wir bieten aber eine Drehzahlmesserlösung an. Ebenso werden eventuelle Schutzschalter oder von der Zündung gesteuerte Abgassteuerungen nicht unterstützt. Es kann zudem sein, daß Ihre originale Zündung aus rechtlichen Gründen eine Vorrichtung zur Begrenzung der Geschwindigkeit hatte. Das neue System hat keine solche Vorrichtung. Prüfen Sie daher vorher die Rechtslage.
Bitte nutzen Sie mit diesem System immer geschirmte Kerzenstecker (max. 5Kohm) da das Hallgeberelement recht sensibel ist und die Abstrahlung eines Funken erfassen kann was zu Zündungsstörungen oder gar Zündausfall führen kann.
Falls Sie keine Fachkenntnisse für den Einbau besitzen, lassen Sie den Einbau bitte von einer Fachkraft oder einer entsprechenden Fachwerkstatt durchführen. Durch unsachgemäßen Einbau kann sowohl das neue System, als auch das Motorrad beschädigt werden oder können gar Verletzungen des Fahrers auftreten.
Bevor Sie ein System bestellen, überprüfen Sie bitte ob der von uns empfohlene Rotorabzieher im Lieferumfang enthalten ist. Wenn nicht, bestellen Sie ihn am Besten gleich mit! Bei Beschädigung des Rotors durch Verwendung anderer Werkzeuge und Hilfsmittel, erlischt der Gewährleistungsanspruch!  Denken Sie auch an neue Glühlampen, Sicherungen, Hupe, Blinkgeber usw.
Der Rotor ist auf Schlageinwirkung (z.B. auch während des Transports) äußerst empfindlich.  Prüfen Sie in jedem Fall vor Einbau unbedingt den Rotor auf etwaige Beschädigungen. Wenn es sich um einen Rotor handelt, bei dem die Magnete nicht vergossen sind, prüfen Sie den Festsitz der Magnete indem Sie mit den Fingern versuchen diese seitlich wegzuschieben. Nach Stoßeinwirkung könnten einige der eingeklebten Magnete lose geworden sein und sich nur noch durch ihre Magnetkraft halten. Dies würde im Betrieb zu ernsten Schäden an der Anlage führen. Gleichzeitig bitte die Magnete des Rotors auf Fremdkörper (z.B. Schrauben oder andere metallische Gegenstände) überprüfen.

Wenn Sie Zugang zum Internet haben, sehen Sie sich diese Dokumentation besser online an. Dabei können Sie die die meisten Bilder durch Anklicken vergrößern und Sie erhalten mehr und eventuell aktuellere Information. 
Systemliste unter: http://www.powerdynamo.biz
Die Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern.
Sie sollten diese Teile erhalten haben
  • Statorplatte mit oberem Kugellager für obere Führung des Rotors
  • Rotor 
  • Nabe zur unteren Führung des Rotor
  • Verteilereinsatz (Geberplatte)
  • Geberrotor
  • Steuereinheit
  • 2 Zündspulen / Zündkabel
  • Regler/Gleichrichter
  • gekürzter gewinkelter Innensechskant 2mm

Stellen Sie sicher, dass Ihre Ratier fest auf dem Ständer steht, vorzugsweise auf einer erhöhten Montageplattform, und dass Sie guten Zugang zur Vorderseite des Motors haben. Sie werden die Gabel mehrfach bewegen müssen.

Klemmen Sie die Batterie ab und nehmen Sie diese aus dem Motorrad heraus. Verabschieden Sie sich bitte an dieser Stelle von dem guten Stück, denn Sie benötigen ab jetzt eine Batterie 12 Volt oder Sie fahren ganz ohne Batterie. Die Anlage lässt das zu.


Entfernen Sie den originalen Dynamo und alle Zündungsteile.

Von diesem Material wird nur der Vierkant benötigt.

Entfernen Sie beide Zündkerzen.


Prüfen Sie das das untere Kugellager, der Wellendichtring und vor allem auch die gewölbte Federscheibe sowie die Ausgleichsscheibe intakt und vorhanden sind.

Ohne die beiden Scheiben kommt der Rotor nicht in die korrekte Höhe.


Sehen Sie sich dann die Rotorkonstruktion an: In die Aufnahme der geschlossenen Seite des Rotors kommt ein Nocken in welchen wiederum der originale Vierkant zur Mitnahme des Rotors geht. Zudem wird der Nocken im originalen Kugellager geführt.

Der Rotor hat auf seinem Umfang ein kleines Metallplättchen zur Impulsgebung. Der Nocken wird mit einer Schraube M6 und 2 Unterlegscheiben am Rotor verspannt.


Stecken Sie den originalen Vierkant in die Vierkantaufnahme des Nockens und setzen Sie den Nocken auf den Motor (ohne den Rotor!).

Stellen Sie sicher das der Nocken richtig auf dem Lager aufsitzt (vorher leicht einölen und mit leichten Plastikhammerschlägen vorantreiben).


Setzen Sie jetzt den neuen Rotor  auf. Achten Sie darauf das er nicht herunterfällt. Der Sturz könnte die Magnete beschädigen! Legen Sie die Unterlegscheibe 8.2mm in den Rotor und schrauben Sie ihn mit der Schraube M8x30 fest.


Die Zündeinstellung erfordert das die Kurbelwelle in eine Position von 50Grad vor OT des als ersten zündenden Zylinders gebracht wird.
Das kann am einfachsten jetzt mit Hilfe des neuen Rotors bewirkt werden.

50Grad sind auf dem Umfang des Rotors mit 103mm 45mm. Schneiden Sie sich einen Papierstreifen von 45mm Länge, legen Sie diesen auf den Umfang des Rotors und markieren Sie beide Enden des Streifens auf dem Umfang des Rotors.

Bringen Sie den Kolben des 1. Zylinders in OT des Verdichtungstaktes (Sie können das prüfen indem Sie prüfen ob sowohl Einlaß- als auch Auslaßventil des Zylinders Spiel haben (klappern). Sie können dazu am Rotor als Drehknopf drehen (dieses muss dazu fest verschraubt sein!) und Sie haben die Kerzen entfernt um die Kompression weg zu nehmen.

Haben Sie OT, übertragen Sie die entgegen Drehrichtung liegende Markierung auf den Motorblock. Dann drehen Sie den Rotor entgegen Drehrichtung bis die andere Markierung an Ihrer Gehäusemarke steht. Sie haben damit die Kurbelwelle in eine Position von 50Grad vor OT gebracht. Verändern Sie diese Position bitte nicht bevor die Einstellung des Hallgebers abgeschlossen ist!

... und es folgt die Montage der Zündung:


(zweckmäßigerweise haben Sie den Verteiler zu diesem Zeitpunkt bereits vormontiert)

Entfernen Sie den Fliehkraftregler und den Unterbrecher aus dem Verteilergehäuse.


Führen Sie das Kabel der neuen Gebereinheit durch die Kabelöffnung des Verteilers. Setzen Sie den neuen Einsatz mit dem Signalsensor in den Verteiler und verschrauben Sie es dort mit den 3 mitgelieferten Schrauben M5. Achten Sie darauf die Platte nicht zu verkanten.




Setzen Sie den Geberrotor mit dem einen Magneten (Foto zeigt alte Ausführung mit 2 Magneten) auf die Welle des Verteilers. Prüfen Sie das dieser nirgends klemmt, ziehen Sie aber seine Halteschrauben noch nicht an. Hier muss erst die Zündeinstellung wie weiter unten beschrieben erfolgen.

Nach erfolgter Einstellung befestigen Sie den Rotor durch Anziehen der beiden Schrauben. Achten Sie dabei darauf die Zündeinstellung nicht zu verändern.


Die nachfolgend beschriebene Verkabelung  der Zündung können Sie auch im Schaltplan 7451-2 ansehen.

Machen Sie sich zunächst mit den Kabeln und Steckern vertraut die aus der Steuereinheit mit der Beschriftung 74 00 51 kommen.
 Hier haben Sie:
  • an Stecker 1 weiß und rot/weiß zum Anschluß an den Powerdynamo Alternator
  • an Stecker 2 gelb/schwarz, rot/schwar, rot/blau und weiß zum Anschluß des Hallgebers
  • an Stecker 3 rot, weiß und gelb/schwarz zum Anschluß von Zündspule 1
  • an Stecker 4 rot, weiß und rot/schwarz und rosa(pink) zum Anschluß von Zündspule 2 sowie (zeitweilig) des Einstellhilfskabels.
  • eine Ringöse 5 an einem braunen Kabel zum Anschluß an gute Motormasse
  • ein blaues Kabel 6 als Ausschaltkabel für die Zündung. Der Anschluß wird weiter unten in der Anleitung erklärt.

    (Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern)
Beginnen Sie mit dem Verbinden des Kabels der Hallgebereinheit mit der Steuereinheit
Nachdem Sie das vom Hallgeberelement führende Kabel durch eventuelle enge Gehäuseöffnungen geführt haben setzen Sie die 4Loch Steckerhülse auf das Kabel. Die Kabelfarben müssen dabei bezüglich des Gegensteckers immer gleich sein. Beide Steckerteile haben zur Orientierung eine strichförmige Erhebung, die hier im Bild blau nachgezeichnet wurde um sie deutlich zu machen. Bitte doppelt kontrollieren das wirklich die Farben auf beiden Seiten der Stecker immer gleich sind.
Identifizieren Sie das aus der Steuereinheit kommende Kabelstück (Pos. 4 im oberen Übersichtsbild) welches ein pinkes Kabel enthält. Sie haben ein (Einstell) Kabelstück mit Kabeln rot und braun erhalten, welches einen Stecker hat der als Gegenstück auf den Stecker des Kabelbündels mit dem pinken Kabel passt. Hier verbinden sich jetzt 
  • pink mit rot des Einstellkabels
  • weiß mit weiß des Einstellkabels (im Bild braun)

Zur Zündeinstellung schließen Sie bitte eine Batterie 6 oder 12V (es geht wie hier gezeigt auch eine Blockbatterie 9V an das Einstellkabels an. ACHTUNG: rot aus Plus, weiß auf Minus. Nie verpolen!

Die hier im Bild frei liegend gezeigte Hallgebereinheit ist natürlich bei der Einstellarbeit bereits am Motor montiert.

Wenn Sie den (auf der Welle noch lose sitzenden)  Hallrotor drehen (und den Geber und die Batterie wie oben beschrieben angeschlossen haben), werden Sie bemerken das zunächst eine Diode an, beim Weiterdrehen (in Arbeitsdrehrichtung) wieder aus geht und dann, 180 Grad Nockenwelle (eine Umdrehung  Kurbelwelle) weiter die nächste Diode das gleiche macht. 

Die gelbe Diode betrifft die Zündspule die an Stecker 3 (Pos. 3 im oberen Übersichtsbild) angeschlossen wird und (unter anderem) ein gelb/schwarzes Kabel enthält.
Die rote Diode signalisiert den Zustand betreffend der an Kabel 4 (enthält ein rot/schwarzes sowie das rosa Kabel) anzuschließenden Zündspule.


Mit Kurbelwelle in Stellung 1. Zylinder 50° vor OT sowie dem Einstellkabel wie oben gezeigt angeschlossen drehen Sie den nur lose auf die Welle aufgesetzten Gebernocken  in Wellendrehrichtung bis die gelbe Diode aufleuchtet. Dann drehen Sie langsam weiter bis die Diode wieder ausgeht. In dieser Stellung befestigen Sie den Hallgeberrotor auf der Welle.

Die Zündung hat damit ihre Grundeinstellung.



Die Einstellung der verschiedenen Betriebszustände (Zündwinkel in Abhängigkeit von der Motordrehzahl) bewirkt die Steuereinheit, wobei hier beim Einbau die jeweilige Charakteristik (Kurve) durch Einstellen der 4 kleinen Schalter am blauen Schalterblock vorzunehmen ist.
Entfernen Sie das Einstellkabel. Verbinden Sie die für die Zündspule bestimmten Kabel  (3 und 4) mit den Zündspulen sowie das Kabel Nummer 1 mit dem Kabel aus dem Powerdynamo Alternator, das braune Massekabel mit (guter!) Masse und das blaue Kabel mit dem gegen Masse schließenden Ausschaltkontakt (Zündschloß mit entsprechender Klemme, Killschalter oder Relais. 

Die Zündung ist damit eingestellt, der Zündkreis verkabelt

Die Stellung des Rotors auf der Kurbelwelle kann jetzt verändert werden.

Wichtig ist es die Stellung des Geberrotors auf der Nockenwelle nicht zu verändern, wobei die die Zündung wie bei der originalen Zündung gewohnt durch leichtes Verdrehen des Verteilers nachjustieren können.

Setzen Sie jetzt die Deckelplatte mit den daran befestigten Spulen auf.

VORSICHT: Beschädigen Sie nicht die Magnete mit den Spulen. Die Magnete sind recht spröde und ziehen natürlich die Spulen an. Schön langsam und gerade aufsetzen und die Platte dann mit den 3 Schrauben M6 verschrauben. Dabei immer wieder prüfen das sich der Rotor noch frei bewegen lässt. Sobald er klemmt, aufhören zu schrauben und die Schiefstellung der Spulen korrigieren!!


Damit ist die Lichtmaschine montiert!

Zum erneuten Entfernen des Rotors wird dieser zunächst komplett mit den Vierkant vom Motor gezogen.

Dann wird die Schraube M8 entfernt und ein Dorn (z.B. eine längere Schraube M10) aufgesetzt und der Nocken mit einem kurzen Hammerschlag gelöst. Er fällt dann nach unten aus dem Rotor.

Bitte mit dem Hammer niemals seitlich auf die Trommel des Rotors schlagen! Das führt zum Abfallen von Magneten.



Als letztes werden der Regler/Gleichrichter und die Steuereinheit an einer geeigneten Stelle am Fahrzeug befestigt. Keines der Teile muss im direkten kühlenden Fahrtwind sein. Größere Hitzeeinwirkung ist aber nicht gut.