Powerdynamo bringt Ihrem Oldtimer Motorrad
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Einbauanleitung für System 78 35 799 00

Version 12.12.2016

Wenn Sie die originale Zündung einbauen und einstellen können und allgemeine mechanische Fertigkeiten besitzen können Sie auch ein Powerdynamo System einbauen. Wenn Sie noch nie damit zu tun hatten lassen Sie das System besser von jemandem einbauen der sich damit auskennt.

Powerdynamo kann die Einhaltung dieser Anleitung, als auch die Bedingungen und Methoden bei Installation, Betrieb, Verwendung und Wartung dieses Systems nicht überwachen. Eine unsachgemäße Ausführung der Installation kann zu Sachschäden oder gar Personenschäden führen. Wir übernehmen keinerlei Verantwortung und Haftung für Verluste, Schäden oder Kosten, die sich aus fehlerhafter Installation, unsachgemäßem Betrieb sowie falscher Verwendung und Wartung ergeben oder in irgend einer Weise damit zusammenhängen. Wir behalten uns das Recht vor, ohne vorherige Mitteilung, Änderungen bezüglich Produkt, technischer Daten oder Montage- und Betriebsanleitung vorzunehmen.

WICHTIG:

Lesen Sie unbedingt erst die komplette Anleitung sorgfältig durch bevor Sie mit dem Einbau beginnen

Denken Sie daran, daß unabgestimmte Veränderung, auch Reparaturversuche, an den Teilen zum Verlust der Gewährleistungsrechte führen können. Das betrifft auch das Abschneiden von Kabeln, was sehr oft zum Verlust der verpolungssicheren Stecker und in der Folge zu materialzerstörenden Kurzschlüssen oder Verpolungen führt.

Beachten Sie die Hinweise auf der Informationsseite zum System . Vergewissern Sie sich, daß die dargestellte Konfiguration des Systems tatsächlich auch den Anforderungen Ihres Motors entspricht. Falsche Zündwerte z.B. können dem Motor durchaus schaden und/oder Verletzungen beim Antreten hervorrufen (Rückschlagen des Kickstarters). Besondere Vorsicht ist beim ersten Start nach dem Einbau geboten. Sollten Sie Fehlverhalten feststellen, prüfen und ändern Sie die Zündeinstellung! Beim Einbau prüfen Sie sehr sorgfältig das der Rotor nicht an der Statorspule oder anderswo schleift, was aus verschiedenen Gründen geschehen und zu schweren Schäden führen kann.
Bestimmungsgemäße Verwendung

Dies ist ein Ersatzsystem und keine Kopie eines originales Materiales. Die Teile des Systems sehen daher auch anders als die originalen Teile aus und vor allem Zündspule und Regler werden eventuell andere Befestigungspunkte haben die Anpassungen durch Sie erfordern. 

Dieses System ist ausschließlich zum Ersatz originaler Licht/Zündanlagen in Old- und Youngtimer Motorrädern bestimmt, deren Motorcharakteristik nicht durch konstruktive Änderungen nachträglich beeinflusst wurde. Es ist kein Tuningsystem, es ändert die originale Motorcharakteristik nicht und es wird keine wesentlich höhere Motorleistung erzielt, wohl aber wird die Verkehrstüchtigkeit und -sicherheit des Fahrzeugs durch bessere Beleuchtung, deutlicheres Blinken, eine stets kräftige Hupe und im Vergleich zu den betagten Originalanlagen größere allgemeine Ausfallsicherheit erzielt. Da mit unseren Anlagen keine wesentliche Änderung der Motorcharakteristik bewirkt wird, verschlechtert sich das Abgas- und Geräuschverhalten auch nicht. In den meisten Fällen dürfte sich das Abgasverhalten sogar verbessern, da eine vollständigere Verbrennung erfolgt. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung wird die Verwendung im Geltungsbereich der STVZO nicht beeinträchtigt.

Das Ladesystem ist grundsätzlich nur zur Verwendung mit wiederaufladbaren 12V (6V systems 6V) Blei-Säure Batterien mit flüssigem Elektrolyt oder verschlossenen Bleiakkumulatoren , AGM, Gel geeignet. Es ist nicht geeignet für eine Nutzung mit Nickel-Cadmium, Nickel-Metal-Hydride, Lithium-Ionen oder anderen Arten von wiederaufladbaren oder nicht aufladbaren Batterien.

Das System ist nicht dazu geeignet im Rahmen von Sportveranstaltungen betrieben zu werden.
Bei einer nicht bestimmungsgemäßen Verwendung erlischt die Gewährleistung. Zudem kann es dann sein, daß das System nicht die von Ihnen gewünschte Leistung bringt und wir Ihnen dann auch nicht mit unserem Support helfen können weil wir die Situation nicht kennen. Im schlimmsten Falle kann eine nicht bestimmungsgemäße Verwendung sogar zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen.

Bei der Montage der Teile beginnen Sie unbedingt mit der Montage der motorseitigen Teile (Adapter, Stator,  Rotor) um festzustellen on dieses Material wirklich passt, bevor die außerhalb des Motors anzubringenden Teile montiert werden. Meist ist es leider so, dass gerade mit der Montage von Regler, Zündspule, ggf Steuereinheit begonnen wird und diese Teile dabei sehr oft (unabgestimmt!) modifiziert werden, was einen späteren Wiederverkauf durch uns unmöglich macht. Der Ersatz von Licht/Zündanlagen alter Motorräder ist leider nicht wie ein Einkauf im Supermarkt ex Regal sondern angesichts der Typenvielfalt und der eventuellen Veränderungen des Materials seit deren Produktion viele Jahre her immer eine komplexe Sache, die leider auch Irrtum beinhalten kann
Unsere Systeme sind NICHT auf Verwendung mit anderen elektronischen Komponenten (wie Zündungen von Drittanbietern, Navis, Handy, LED Leuchtmittel etc.) geprüft und können an solchen Teilen unter Umständen Schaden anrichten. Eventuell vorhandene Drehzahlmesser werden nicht von dem System unterstützt. Wir bieten aber eine Drehzahlmesserlösung an. Ebenso werden eventuelle Schutzschalter oder von der Zündung gesteuerte Abgassteuerungen nicht unterstützt. Es kann zudem sein, daß Ihre originale Zündung aus rechtlichen Gründen eine Vorrichtung zur Begrenzung der Geschwindigkeit hatte. Das neue System hat keine solche Vorrichtung. Prüfen Sie daher vorher die Rechtslage.
Falls Sie keine Fachkenntnisse für den Einbau besitzen, lassen Sie den Einbau bitte von einer Fachkraft oder einer entsprechenden Fachwerkstatt durchführen. Durch unsachgemäßen Einbau kann sowohl das neue System, als auch das Motorrad beschädigt werden oder können gar Verletzungen des Fahrers auftreten.
Bevor Sie ein System bestellen, überprüfen Sie bitte ob der von uns empfohlene Rotorabzieher im Lieferumfang enthalten ist. Wenn nicht, bestellen Sie ihn am Besten gleich mit! Bei Beschädigung des Rotors durch Verwendung anderer Werkzeuge und Hilfsmittel, erlischt der Gewährleistungsanspruch!  Denken Sie auch an neue Glühlampen, Sicherungen, Hupe, Blinkgeber usw.
Der Rotor ist auf Schlageinwirkung (z.B. auch während des Transports) äußerst empfindlich.  Prüfen Sie in jedem Fall vor Einbau unbedingt den Rotor auf etwaige Beschädigungen. Wenn es sich um einen Rotor handelt, bei dem die Magnete nicht vergossen sind, prüfen Sie den Festsitz der Magnete indem Sie mit den Fingern versuchen diese seitlich wegzuschieben. Nach Stoßeinwirkung könnten einige der eingeklebten Magnete lose geworden sein und sich nur noch durch ihre Magnetkraft halten. Dies würde im Betrieb zu ernsten Schäden an der Anlage führen. Gleichzeitig bitte die Magnete des Rotors auf Fremdkörper (z.B. Schrauben oder andere metallische Gegenstände) überprüfen.

Wenn Sie Zugang zum Internet haben, sehen Sie sich diese Dokumentation besser online an. Dabei können Sie die die meisten Bilder durch Anklicken vergrößern und Sie erhalten mehr und eventuell aktuellere Information. 
Systemliste unter: http://www.powerdynamo.biz
Diese Teile sollten Sie erhalten haben:
  • Statorplatte mit Statorspule
  • Rotor (Schwung)
  • elektronische Zündspule (CDI)
  • Regler/Gleichrichter
  • Ausschaltrelais
  • Zündkabel
  • Befestigungsschrauben und Winkel

Um den neuen Rotor abzuziehen benötigen Sie einen Abzieher M27x1,25 (Teil-Nr.: 99 99 799 00 -Nicht im Lieferumfang!-).

ACHTUNG: Bei Verwendung eines  Klauenabziehers lösen sich die Magnete im Rotor!


Hinweise zur alten Verkabelung:
Die Erfahrung zeigt, dass im Laufe der Zeit an nahezu jedem Motorrad Veränderungen an der Elektrik vorgenommen wurden. Im Ergebnis dessen sind die Kabelfarben, ja selbst elektrische Verbindungen oder Teile als solche oft nicht mehr mit dem Original identisch und können daher von dem, was wir hier beschreiben abweichen. Im Zweifel sehen Sie sich bitte einen Originalschaltplan an (es gab aber verschiedene Versionen ETZ Schaltplan).

Im Kabelstrang der neuen Powerdynamo Anlage befindet sich ein an beiden Enden offenes blaues Kabel. Dies dient nicht der Zündung sondern ist als Ersatz für das Kabel zur Anzeige des Leergangs (Leerlaufs) gedacht, welches bei vielen (nicht aber allen) MZ original innerhalb des Lichtmaschinekabels verläuft und daher bei dem Umbau auf Powerdynamo mit diesem entfernt wird.

Stellen Sie sicher, dass Ihre ETZ fest auf dem Ständer steht, vorzugsweise auf einer erhöhten Montageplattform, und dass Sie guten Zugang zur Lichtmaschinenseite des Motors haben.

Klemmen Sie die Batterie ab und nehmen Sie diese für die Zeit der Arbeiten aus dem Motorrad heraus.

Entscheiden Sie sich, welche Methode der Zündabschaltung zu nutzen möchten. Es gibt 2 verschiedene Möglichkeiten, jede mit ihren Vor- und Nachteilen. Wir haben die Relaisoption vormontiert, welche von der Existenz der Batterie ausgeht.

 
Relaisoption
(als Standard geliefert, mehr Info zum Relais hier)
Vorteil:  Diese Option gestattet die Nutzung des Zündschlosses wie gehabt. Es ändert sich nichts in der Bedienung des Motorrades.
Nachteil: Sie können die Anlage dabei aber nicht ohne Batterie nutzen (wobei Sie im Notfall durchaus ohne Batterie Fahren können wenn Sie das blaue Kabel welches von der Zündspule zum Relais geht unterbrechen, dabei geht dann aber die Zündabschaltung nicht. Mehr Info hier).
 
Stoppschaltermethode
Vorteil: Das Motorrad kann ohne Batterie gefahren werden. 
Nachteile:  
Ihre ETZ entspricht dann eventuell nicht mehr den Anforderungen der STVZO
Sie müssen einen zusätzlichen Stoppschalter (Info hier), vorzugsweise am Lenker anbringen, was aber dann auch ein Antreten des Motors ohne Zündschlüssel gestattet!

Klemmen Sie die beiden mit einer gemeinsamen Öse auf Klemme 15 der alten Zündspule gehenden rot/schwarzen Kabel ab. Isolieren Sie die Ringöse sorgfältig. Trennen Sie die beiden Kabel an dieser Stelle aber keinesfalls, sonst gehen mehrere andere elektrische Funktionen im hinteren Teil des Motorrades nicht.

Relais Methode:
Merken Sie sich das Kabel, hier wird noch ein Abzweig montiert (mit Schnellverbinder).

Stoppschalter Methode:
Das ehemals in Klemme 15 gehende (doppelte) rot/schwarze Kabel bleibt isoliert(!) unangeklemmt liegen. Es ist nur noch Durchgang zum Stopplicht, hat keine Zündfunktion mehr. Das Relais wird nicht montiert.

Lösen sie nun alle Kabel an  Ihrer alten Lichtmaschine, dem Regler, dem Gleichrichter (wenn separat vorhanden - spätere Systeme hatten einen auf der Lichtmaschine integrierten elektronischen Regler/Gleichrichter) sowie das restliche Kabel der Zündspule und entfernen Sie alle diese Teile (also Lichtmaschine, Regler, Gleichrichter und Zündspule), samt den zwischen diesen Teilen verlaufenden Kabeln. Erhalten bleibt nur das rot/schwarze Kabel, welches vom  Zündschloss zur Zündspule, Klemme 15, ging. Dieses wird wieder verwendet (siehe weiter unten).

Lösen Sie auch das blaue Kabel am Leergangschalter, denn es geht mit durch den Kabelbaum. Das neue System bringt ein Kabel für den Leergangschalter mit.


Ziehen Sie die Passfeder aus der Kurbelwelle.

Sie wird nicht länger benötigt und würde den korrekten Sitz des neuen Rotors behindern!

Falls sich am Lichtmaschinensitz rechts oben noch der Arretierstift befindet, entfernen Sie auch diesen bitte (mit einer Zange abziehen oder abschneiden), sonst passt die Lima nicht in das Gehäuse.

 

 

 


Sehen Sie sich die neue Statorplatte an.

Sie finden dort, etwas links vom Kabelabgang eine radiale Linie, rot eingefärbt (Im Bild zeigt ein Pfeil darauf)
Das ist eine Zündmarkierung. 

Sollten Sie nach einiger zeit die Markierung nicht mehr finden, Sie ist mittig über der linken Bohrung.

Sehen Sie sich den neuen Rotor an.

Sie finden auf diesem eine gelaserte Linie. Auch das ist eine Zündmarkierung.

Im Moment der Zündung stehen die Markierungen von Rotor und Statorplatte übereinander.

Setzen Sie die neue vormontierte Statorplatte nun auf den Motor.

Die Lage sollte dabei so gewählt werden, dass das Kabel gut aus dem Kabelausgang am Motor geführt werden kann.


Schrauben Sie sie mit den drei mitgelieferten L-Haltewinkeln und M5 Schrauben in den Befestigungslöchern für die alte Lima fest. Dies fixiert Ihre Statorplatte.

Die Winkel sind bei den Modellen ETZ 251/301 und 125/150 verschieden lang, daher haben wir zur besseren Flexibilität beide Versionen beigelegt.

 


  Der Kabelbaum der neuen Lichtmaschine wird wie zuvor der originale aus dem Motor geführt. 

Sie werden dafür die (zu große, warum siehe hier) Gummitülle entsprechend einkürzen müssen.

  Im neuen Kabelstrang befindet sich ein einzelnes blaues Kabel. 
Dies hat nichts mit der Zündung zu tun und ist für den Leergangkontrollschalter. 

Klemmen Sie dieses Kabel wie hier gezeigt an den Leergangschalter an.

Bringen Sie nun den Kolben in Zündposition (ca. 2-2,7mm vor OT, siehe dazu originales Handbuch).

Stecken Sie den Rotor so auf die Kurbelwelle, dass seine Markierung und die auf der Grundplatte übereinstimmen.

In dieser Stellung verschrauben Sie den Rotor mit der mitgelieferten M7x35 Schraube. Achten Sie darauf, dass der Rotor sich dabei nicht auf der Kurbelwelle verdreht.


Sie können nun eine Feineinstellung vornehmen, indem Sie - bei im Zündzeitpunkt stehendem Kolben (siehe oben) - die 3 Haltewinkel lockern (nicht abnehmen) und die Grundplatte verdrehen.

Ein Drehen der Platte nach links bewirkt eine frühere, nach rechts (in Uhrzeigerrichtung) spätere Zündung.

Noch genauer wird die Einstellung natürlich mit einem Stroboskop:
Die obige Einstellung per Uhr ist eine statische Einstellung, die nicht all die Bewegungsschwankungen berücksichtigen kann die im Fahrbetrieb auftreten. Es sei aber gesagt, dass auch Stroboskope nicht immer richtig anzeigen. Es gibt dabei immer eine gewisse Verschiebung und es kommt auch vor das der Zündzeitpunkt zu springen scheint - einfach weil das Strobe einmal den Anfang des Funkens und bei der nächsten Umdrehung das Ende des Funkens als Auslöser nimmt. Also nicht irre machen lassen!

Bitte beachten Sie, dass beim Abblitzen die beiden Markierungen (Grundplatte und Rotor) IMMER übereinander stehen, egal was die tatsächliche Einstellung ist, denn bei dieser Stellung Rotor zu Stator wird gezündet. Das wichtige Glied in der Einstellkette ist noch die Stellung des Kolbens (damit der Welle) in diesem Moment. Wer mehr wissen will, Grundkurs Stroboskop hier.

Befestigen Sie den Regler/Gleichrichter, die Zündspule und das Relais an einem geeigneten Ort, z.B. unter dem Sitz oder neben der Batterie.