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Einbauanleitung für System 71 11 599 00

Version 29.11.2013

WICHTIG:

Bestimmungsgemäße Verwendung
Dieses System ist ausschließlich zum Ersatz originaler Licht/Zündanlagen in Old- und Youngtimer Motorrädern bestimmt, deren Motorcharakteristik nicht durch konstruktive Änderungen nachträglich beeinflusst wurde. Es ist kein Tuningsystem, es ändert die originale Motorcharakteristik nicht und es wird keine wesentlich höhere Motorleistung erzielt, wohl aber wird die Verkehrstüchtigkeit und -sicherheit des Fahrzeugs durch bessere Beleuchtung, deutlicheres Blinken, eine stets kräftige Hupe und im Vergleich zu den betagten Originalanlagen größere allgemeine Ausfallsicherheit erzielt. Da mit unseren Anlagen keine wesentliche Änderung der Motorcharakteristik bewirkt wird, verschlechtert sich das Abgas- und Geräuschverhalten auch nicht. In den meisten Fällen dürfte sich das Abgasverhalten sogar verbessern, da eine vollständigere Verbrennung erfolgt. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung wird die Verwendung im Geltungsbereich der STVZO nicht beeinträchtigt.
Das System ist nicht dazu geeignet im Rahmen von Sportveranstaltungen betrieben zu werden.
Bei einer nicht bestimmungsgemäßen Verwendung erlischt die Gewährleistung. Zudem kann es dann sein, daß das System nicht die von Ihnen gewünschte Leistung bringt. Im schlimmsten Falle kann eine nicht bestimmungsgemäße Verwendung sogar zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen.
Lesen Sie unbedingt erst die komplette Anleitung sorgfältig durch bevor Sie mit dem Einbau beginnen
Denken Sie daran, daß unabgestimmte Veränderung, auch Reparaturversuche, an den Teilen zum Verlust der Gewährleistungsrechte führen können. Beachten Sie die Hinweise auf der Informationsseite zum System. Vergewissern Sie sich, daß die dargestellte Konfiguration des Systems tatsächlich auch den Anforderungen Ihres Motors entspricht. Falsche Zündwerte z.B. können dem Motor durchaus schaden und/oder Verletzungen beim Antreten hervorrufen (Rückschlagen des Kickstarters).
Besondere Vorsicht ist beim ersten Start nach dem Einbau geboten. Sollten Sie Fehlverhalten feststellen, prüfen und ändern Sie die Zündeinstellung! Beim Einbau prüfen Sie sehr sorgfältig das der Rotor nicht an der Statorspule oder anderswo schleift, was aus verschiedenen Gründen geschehen und zu schweren Schäden führen kann.
Unsere Systeme sind NICHT auf Verwendung mit anderen elektronischen Komponenten (wie Zündungen von Drittanbietern, Navis, Handy etc.) geprüft und können an solchen Teilen unter Umständen Schaden anrichten. Eventuell vorhandene Drehzahlmesser werden nicht von dem System unterstützt. Wir bieten aber eine Drehzahlmesserlösung an. Ebenso werden eventuelle Schutzschalter oder Abgassteuerungen nicht unterstützt. Es kann zudem sein, daß Ihre originale Zündung aus rechtlichen Gründen eine Vorrichtung zur Begrenzung der Geschwindigkeit hatte. Das neue System hat keine solche Vorrichtung. Prüfen Sie daher vorher die Rechtslage.
Falls Sie keine Fachkenntnisse für den Einbau besitzen, lassen Sie den Einbau bitte von einer Fachkraft oder einer entsprechenden Fachwerkstatt durchführen. Durch unsachgemäßen Einbau kann sowohl das neue System, als auch das Motorrad beschädigt werden oder können gar Verletzungen des Fahrers auftreten.
Bevor Sie ein System bestellen, überprüfen Sie bitte ob der von uns empfohlene Rotorabzieher im Lieferumfang enthalten ist. Wenn nicht, bestellen Sie ihn am Besten gleich mit! Bei Beschädigung des Rotors durch Verwendung anderer (ungeeigneter) Werkzeuge und Hilfsmittel, erlischt der Gewährleistungsanspruch!  Denken Sie auch an neue Glühlampen, Sicherungen, Hupe, Blinkgeber usw.
Der Rotor ist auf Schlageinwirkung (z.B. auch während des Transports) äußerst empfindlich. Prüfen Sie in jedem Fall vor Einbau unbedingt den Rotor auf etwaige Beschädigungen. Wenn es sich um einen Rotor handelt, bei dem die Magnete nicht vergossen sind, prüfen Sie den Festsitz der Magnete indem Sie mit den Fingern versuchen diese seitlich wegzuschieben. Nach Stoßeinwirkung könnten einige der eingeklebten Magnete lose geworden sein und sich nur noch durch ihre Magnetkraft halten. Dies würde im Betrieb zu ernsten Schäden an der Anlage führen. Gleichzeitig bitte die Magnete des Rotors auf Fremdkörper (z.B. Schrauben oder andere metallische Gegenstände) überprüfen.

Wenn Sie Zugang zum Internet haben, sehen Sie sich diese Dokumentation besser online an. Dabei können Sie die die meisten Bilder durch Anklicken vergrößern und Sie erhalten mehr und eventuell aktuellere Information. 
Systemliste unter: http://www.powerdynamo.biz

Diese Teile sollten Sie erhalten haben:

  • Stator (Ring)

  • Rotor

  • Distanzstück

  • elektronische CDI-Zündspule

  • Zündkabel

  • Montage- und Abziehwerkzeug

  • 3 Schrauben M4x25


Entfernen Sie die alte Zündanlage, auch die alte Zündspule. Entfernen Sie die Paßfeder auf dem Kurbelwellenstumpf. Sie wird nicht benötigt und stört nun. Keine Angst, die Feder hatte keine Haltefunktion, sondern sollte nur zum richtigen Zündeinstellung führen. Dies wird jetzt mit Markierungen erledigt.

Führen Sie das Kabel des neuen Stators durch die Kabelöffnung im Gehäuse und legen Sie ihn zur Seite.

Setzen Sie dann die Adapterplatte auf den Motor und befestigen Sie sie mit den mitgelieferten M4 Schrauben und Unterlegscheiben.


Jetzt können Sie den Stator auf diese Platte setzen und mit den mitgelieferten M5 Schrauben und Unterlegscheiben befestigen.

Schrauben Sie die Schrauben am besten ungefähr in der Mitte der Langlöcher an, dann können Sie später den Zündzeitpunkt in beide Richtungen feinjustieren.


Sehen Sie sich Stator und Rotor an. Sie finden auf dem Stator eine rote Strichmarkierung und auf dem Rotor einen roten Punkt oder Strich.

Das sind Zündmarken, die im Moment der Zündung übereinander stehen.

Bringen Sie jetzt den Kolben in Zündposition. In dieser Kurbelwellenstellung setzen Sie jetzt den Rotor so auf die Kurbelwelle, daß dessen kleine rote Punktmarkierung genau an der roten Strichmarkierung des Stators steht und verschrauben ihn dort. Dabei darf sich die Stellung der Kurbelwelle nicht verändern.


Setzen Sie das Distanzstück (für die Haltemutter) auf den Rotor. Den kleinen Durchmesser nach oben um nicht direkt auf den Magneten aufzusitzen und verschrauben Sie den Rotor mit der originalen Haltemutter. (Beachten Sie dabei das Linksgewinde!)

Nutzen Sie das Montagewerkzeug um den Rotor sowohl bewegen, als auch beim Festziehen stabilisieren zu können wie auf dem Bild gezeigt.


Das gleiche Werkzeug wird mit seiner anderen Seite auch als Abzieher für den Rotor genutzt.

 

(Bild zeigt anderen Motor!)


Befestigen Sie die neue Zündspule am Fahrzeug, an die selbe Halterung wie vorher die originale. Verbinden Sie den Stahlblechkern der Zündspule mit solider Masse. Bloßes Anschrauben an einem Rahmenteil genügt in der Regel nicht.

Schrauben Sie vorher das Hochspannungskabel dort ein und stecken Sie die beiden Stecker an dem aus dem Stator kommenden Kabels auf die Kontaktfahnen der Zündspule. Diese Kontakte haben verschiedene Abmessungen um Verpolung zu verhindern.

Diese Zündspule ist nicht nur Transformator, sondern enthält eine Kondensatorzündung.

(Foto zeigt anderes Motorrad!)

Der breitere 6,3mm Kontakt an dem rot/weißen Kabel bringt die Zündspannung (mehrere hundert Volt Wechselstrom), der schmalere 4,2mm Kontakt an dem schwarzen Kabel den Impuls.

Von dem rot/weißen Kabel geht ein Abzweig. Hier wird der Kurzschlußschalter zum Abschalten der Zündung gegen Masse angeschlossen.


Verbinden Sie die Kabel wie hier angegeben:

Das ist denkbar einfach:
Das Kabel der Statorspule hat 2 Stecker in unterschiedlichen Größen. Die Zündspule hat ebenfalls 2 Steckkontakte in unterschiedlichen Größen. Die Stecker des Stators werden auf die entsprechenden Spulenkontakt gesteckt. Eine Verwechselung zerstört die Spule!
Das angeklemmte seitlich weggehende Kabel mit dem freien Ende ist das Ausschaltkabel. Wird es mit Masse verbunden, geht die Zündung aus. Hier wird der gegen Masse ausschaltende Killschalter angeklemmt.

Schrauben Sie die Zündkabel in die Zündspule ein und setzen die Gummikappen darüber. Das geht natürlich einfacher, wenn Sie das vor der Montage der Spule am Fahrzeug machen. Bitte benutzen Sie auch das mitgelieferte Zündkabel und kein altes, undefiniertes Kabel.

Sie tun sich einen Gefallen, wenn Sie an dieser Stelle Ihrem Motorrad neue Zündkerzen und neue Kerzenstecker (vorzugsweise mit 1-2, maximal aber 5 Kiloohm),. Mehr als genug Störungen lassen sich auf "scheinbar gute" Kabel, Kerzen und Stecker (darunter nagelneue) zurückführen!
Verwenden Sie keine Zündkerzen mit innerem Entstörwiderstand. zusammen mit entstörten Kerzensteckern (das bringt doppelten Widerstand). Immer nur eine Entstörmethode nutzen. Bitte verwenden Sie auch keine zündverstärkenden Kabel, wie z.B: "Nology Superkabel" ("hot wire"). Diese führen bei Powerdynamo Anlagen zu Störungen und können zu Schäden an der Elektronik führen.

 

 
 

Bei unseren Doppelzündspulen gehen beide Ausgänge an die Zündkerzen und erst über diese auf Masse.

Der typische Widerstand zwischen den beiden Ausgängen beträgt 6,2kOhm. Beide Kanäle feuern immer gleichzeitig (was übrigens bei sehr vielen Zündsystemen der Fall und bedenkenlos ist). Die Funken haben jedoch auf beiden Seiten jeweils um 180 Grad verschobene Phasen, was bei Messungen mit dem Stroboskop zu berücksichtigen ist. Zudem kommt es leider zu einer stärkeren (stärker als die andere Seite) Ablagerung von KOhlenrückständen an der Kerze mit dem positiven Funken. Das ist meist unbeachtlich und leider nicht zu ändern.

Die Zündung geht nur korrekt wenn beide Kerzen an der Spulen angeschlossen werden. Man kann also nicht mal eine Kerze abziehen um zu testen. Denn jeder Ausgang zieht sich über die Kerze des anderen Ausgangs Masse. Will man wirklich nur eine Seite testen, muss der andere Spulenausgang auf Masse gelegt werden. Dann ist die Schaltung wie bei einer Zündspule mit einem Ausgang (siehe oben). Ist der Stromfluß einer Seite unterbrochen geht entweder gar nichts, oder das System holt sich Masse vom nächstliegenden Punkt. Häufig ist dann Feuerwerk um die Zündspule herum die Folge. Zwei Einzelspulen sind leider bei diesem System nicht verwendbar.

Zum Abschluß -vor dem ersten Start- bitte in Ruhe alle Befestigungen und Verkabelungen überprüfen. Vor allem die Masseleitung zur Zündspule. Bitte verlassen Sie sich NICHT auf die Masse des Rahmens. Hier verhindern Farbe, Schmutz und Ölreste oft einen guten Massekontakt der Spule.

Hinweis: Die Startdrehzahl dieses Systems liegt mit knapp 500U/min sehr hoch. Ein bloßes Durchdrehen des aufgebockten Hinterrades zur Funktionskontrolle der Zündung reicht nicht, es kommt kein Funke.
Es bedarf zügiger Kickstartbewegungen oder noch besser Anschieben.
 

Wichtige Sicherheits- und Betriebshinweise für Rennsportzündungen vom Typ 71 00

 
  Das Material ist ausschließlich für den Sportbereich und NICHT zur Verwendung im Geltungsbereich der Straßenverkehrszulassungsordnung (STVZO) bestimmt!

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Beachten Sie die vom Fahrzeughersteller und vom KFZ-Handwerk vorgeschriebenen Sicherheitshinweise und Auflagen. Der Einbau setzt Fachkenntnisse voraus.

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Vorsicht  Zündanlagen erzeugen Hochspannung, Lebensgefahr! Bei unseren Zündspulen bis 40.000 Volt! Das kann bei unvorsichtigem Umgang nicht nur empfindlich schmerzen, sondern vor allem für das Herz auch schädigend sein! Personen mit Herzschrittmachern sollten keine Arbeiten an Zündanlagen ausführen. Stets Sicherheitsabstand zur Elektrode und offenen Hochspannungskabeln halten und beim Test den Kerzenstecker mit einem isolierenden Gegenstand fest auf Masse drücken um die Spannung sicher abzuleiten.
Zum Vergasersynchronisieren niemals einen Kerzenstecker ziehen! Zündkabel nie bei laufendem Motor bzw. Anlaßdrehzahl abziehen oder berühren. Fahrzeugwäsche nur bei Motorstillstand.

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Geben Sie der eben eingebauten Anlage erst einmal die Chance zu zünden, bevor Sie anfangen alles durchmessen und prüfen zu wollen. Beachten Sie dabei auch unsere Hinweise wie man Funkenexistenz prüfen kann.  
Unsere Teile sind alle vor Auslieferung geprüft. Sie können ohnehin kaum etwas daran messen. Unterlassen Sie auf jeden Fall ein Vermessen der elektronischen Teile (darunter der Zündspule außer deren Hochspannungsausgang). Sie riskieren die Zerstörung und kommen dennoch nicht zu nutzbaren Ergebnissen! 

Denken Sie daran, daß es auch häufig auch am Vergaser, dem Ansauggummi  und vor allem auch den Kerzensteckern und Zündkerzen (leider auch komplett neuen) liegen kann, wenn der Motor nicht gleich läuft (in der Regel ist nach Lima-Einbau auch dessen Einstellung zu verändern). Wenn die Anlage nicht gleich läuft, prüfen Sie vor allem die Masseverbindungen, insbesondere zwischen Masse der Zündspule und Motorblock.

Bevor Sie die Teile gleich wieder ausbauen und an uns zur Prüfung senden, sehen Sie in unserer Wissensdatenbank nach ob sich dort schon eine Antwort auf Ihr Problem findet. Wenn nicht, Nutzen Sie unser Serviceticketsystem um gezielt Hilfe anzufragen.

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Die Startdrehzahl dieses Systems liegt mit knapp 500U/min sehr hoch. Ein bloßes Durchdrehen des aufgebockten Hinterrades zur Funktionskontrolle der Zündung reicht nicht, es kommt kein Funke. Es bedarf zügiger Kickstartbewegungen oder noch besser Anschieben.  Der Funken klassischer Unterbrecheranlagen hat mit ca. 10.000 Volt nur eine geringe Energie und sieht daher gelb und dick aus. Der Funken unserer Anlagen ist ein Hochenergiefunken mit bis zu 40.000 Volt und daher sehr scharf gebündelt und blau, was ihn schlechter sichtbar macht.

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Es gibt Systeme für Linkslauf und es gibt Systeme für Rechtslauf. Bei Verwechslung funktioniert die Anlage nicht, Sie muss die richtige Laufrichtung haben. Sie erkennen die Laufrichtung an der Kabelfarbe.
                    #     ein schwarz/rotes Kabel:  Rechtslauf
                    #     ein weiß/rotes Kabel:  Linklauf

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Wenn Sie eine Anlage mit Doppelzündspule haben, beachten Sie einige Besonderheiten dieser Spule. Die Zündung geht nur korrekt wenn beide Kerzen an der Spulen angeschlossen werden. Man kann also nicht mal eine Kerze abziehen um zu testen. Denn jeder Ausgang zieht sich über die Kerze des anderen Masse. Will man wirklich nur eine Seite testen, muss der andere Spulenausgang auf Masse gelegt werden.

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Am Fahrzeug nie elektrisch schweißen ohne vorher alle elektronische Teile die Halbleiter beinhalten (Regler, Zündspule und Steuereinheit) komplett abgeklemmt zu haben. Stator und Rotor müssen nicht entfernt werden.
Löten Sie nur mit Löteinrichtungen die über Vorschalttransformatoren betrieben werden oder ziehen Sie den Netzstecker des Lötkolbens vor dem Löten um Überspannungsschäden an den Teilen zu vermeiden.  Niemals Kupferpaste an Steckverbindern oder Zündkerze einsetzen.

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Elektronik ist empfindlich auf Verpolung. Prüfen Sie nach Eingriffen in das System stets den richtigen Anschluß der Batterie und die richtige Verkabelung. Verpolung und Kurzschlüsse zerstören den Regler und die Zündspule.
# Bitte beachten Sie diese Hinweise, aber lassen Sie sich zugleich auch nicht verunsichern. Vor Ihnen haben tausende Kunden unsere Anlagen schon erfolgreich eingebaut.
Viel Erfolg und viel Spaß dann beim Fahren!