Powerdynamo bringt Ihrem Oldtimer Motorrad 
wieder Zündung und Licht 

Einbauanleitung System A 70 50 599 00

Version 07.05.2005

Archiv, nur zur Information, aktuelle Version hier


WICHTIG:
Lesen Sie unbedingt erst die komplette Anleitung durch bevor Sie mit dem Einbau oder der Veränderung der Teile beginnen.
Falls Sie keine Fachkenntnisse für den Einbau besitzen, so lassen Sie den Einbau bitte von einer Fachkraft oder einer entsprechenden Fachwerkstatt durchführen. Durch unsachgemäßen Einbau kann sowohl das neue System, als auch das Motorrad beschädigen.
Wenn Sie Zugang zum Internet haben, sehen Sie sich diese Dokumentation Online an. Dabei können Sie die Bilder durch Anklicken vergrößern und erhalten mehr Information. Systemliste unter: http://www.lima.mz-b.de
Diese Teile sollten Sie erhalten haben:
  • Gebernocken mit Scheibe
  • Sensor mit Halter
  • Zündspule und Zündkabel
  • elektronische Steuereinheit
  • Spannungskonverter
  • neue Abdeckbüchse (2 Teile)

Stellen Sie sicher, dass Ihre R35 fest auf dem Ständer steht, vorzugsweise auf einer erhöhten Montageplattform, und dass Sie guten Zugang zur Vorderseite des Motors haben. Sie werden die Gabel mehrfach bewegen müssen.

Klemmen Sie die Batterie ab und nehmen Sie diese aus dem Motorrad heraus. Lassen Sie das Benzin in einen Kanister ab, wobei Sie bitte darauf achten, nichts zu verschütten und nicht zu rauchen. Lösen Sie dann den Verbindungsschlauch unter dem Tank und nehmen Sie den Tank ab. Setzen Sie den Tank für die Dauer der Arbeiten an eine sichere Stelle.

Entfernen Sie die komplette Unterbrechereinheit an der Nockenwelle, auch das Gehäuse (Deckel) der Einheit. Es wird durch ein anderes ersetzt.


Wenn man einen kleinen Haltewinkel anfertigt, kann der Bowdenzug der Zündverstellung (der Optik wegen) verbleiben, ist aber nun wirkungslos. 


Säubern Sie die Bohrung in der Nockenwelle. Dorthinein muss der Stift der neuen Gebereinheit. Der Stift ist leicht eingekerbt um besser Halt zu finden, sollte aber zusätzlich eingeklebt werden. Zum Entweichen der Luft hat der Stift eine abgesetzte Fläche.

Prüfen Sie vor dem Einkleben, daß der Stift auch korrekt sitzt, um eine Passung des Zeichens auf der Geberscheibe mit dem Sensor zu erreichen (gleiche Höhe).

Setzen Sie die vormontierte Sensoreinheit auf den Motorblock. Sie wird mit den beiden Gewindestangen M4 befestigt. Die Stangen dienen später der Befestigung des Deckels der neuen Büchse.

Justieren Sie die Stangen so, daß die Büchse gut befestigt werden kann und die Stangen nicht über diese überstehen.


Der Nocken des neuen Rotors soll in etwa einer Linie mit dem Stahlkern des Sensors verlaufen.

Der Abstand zwischen der Oberfläche des Nockens und dem Sensorkern wird (Lösen der Halteschrauben des Sensors und Verschieben des Teiles) auf 0,4-0,5mm eingestellt. 

Danach den Sensor wieder gut verschrauben, damit er nicht löst und dann vom Nocken zerstört wird.

Zum Schluß erfolgt die Zündeinstellung. Dazu wird zunächst die Kerze entfernt und die Kurbelwelle in OT Position des Verbrennungstaktes gebracht. 

Mit einem flachen 13er Maulschlüssel wird der Rotorträgernocken festgehalten und obere Mutter gelockert. jetzt kann die Scheibe verdreht werden.


Die Zündung erfolgt immer erst nach Durchgang des Gebernockens, da das System zunächst die Drehzahl bestimmen muss, was über die Messung der Zeit erfolgt, die das Zeichen benötigt um am Sensor vorbeizugehen. Lassen Sie sich daher nicht von der scheinbar widersinnigen Zündeinstellung verwirren.
Mit Kurbelwelle in OT Stellung wird die Scheibe so gedreht, dass die Kerbmarkierung mittig zum Sensor steht. In dieser Stellung wird die Schraube wieder angezogen. Der Federring darf dabei nicht entfallen.

Durch eine geringfügig in Uhrzeigersinn (mehr Frühzündung) oder entgegen Uhrzeigersinn (weniger Frühzündung) aufgesetzte Scheibe kann man die Grundeinstellung variieren. 

Aber Vorsicht, falsche Einstellungen können zu schweren Motorschäden führen!


Damit sind die Arbeiten am Motor abgeschlossen und es geht an die Montage der außerhalb des Motors anzubringenden elektrischen Teile - Zündspule, Steuereinheit und Konverter.


Eine möglichst unauffällige Unterbringung dieser Teile ist nicht immer einfach. Zumal jeder von Unauffällig eine andere Vorstellung hat. Den Teilen ist es letztlich egal wo sie sitzen.

Die folgenden Fotos zeigen ein Einbaubeispiel und stammen von www.motorradfreude.de.


Hier wurde die Spule vorn am Rahmen untergebracht.

Die Steuereinheit und der Konverter wurden in eine kleine Alubox gepackt welche dann zwischen Sitz und Schutzblech gebaut wurde.

Sehen Sie sich bitte bei der Montage der Steuereinheit den kleinen blauen Schalterblock an der oberen Schmalseite der schwarzen Zündverstelleinheit an. Hier sind 2 kleine Schalter, die die korrekte Zündverstellkurve wählen. 
Schalter 1 muss auf "ON" und Schalter 2 auf die aufgebrachte Zahl 2 weisen (also von ON weg). Ihre Anlage funktioniert sonst nicht oder nicht richtig.

Zum Schluß wird die neue Büchse aufgesetzt. Der Deckel wird mit 2 Muttern M4 an den Gewindestangen gehalten.

Sehen Sie such das Schaltbild an. Es zeigt wie die Teile untereinander zu verbinden sind.

Beginnen Sie mit dem Spannungswandler
Aus dem Spannungswandler kommen 3 Kabelbündel (was ihn von der Steuereinheit in einem identischen Gehäuse unterscheidet, da aus dieser nur 2 Bündel kommen):
  • ein Kabelstück mit einem Kabel weiß und rot mit offenem Ende
  • ein Kabelstück mit einem 4-Kontakt Plaststecker. Das Kabelstück kann auch daran identifiziert werden, dass er unter anderem ein rotes Kabel enthält
  • ein Kabelstück mit einer 4-Kontakt Plaststeckbuchse. Das Kabelstück kann auch daran identifiziert werden, dass es u.a. ein grün/rotes Kabel enthält
Das Kabelstück mit frei endenden Kabeln weiß und rot: Verbinden Sie das weiße (Masse) Kabel mit Minus der Batterie. Das rote (Plus) Kabel mit über einen Hauptschalter geschaltetes Plus (sicherheitshalber über eine Sicherung 5A).
ein Kabelstück mit einem 4-Kontakt Plaststecker (männlich) Verbinden Sie den 4er Stecker mit der passenden Buchse der Zündspule. Prüfen Sie das jetzt auch bei den Kabeln rot auf rot, weiß auf weiß und blau/weiß auf gelb gehen.
ein Kabelstück mit einer 4-Kontakt Plastbuchse (weiblich) Verbinden Sie die 4er Buchse mit dem passenden Stecker der Steuereinheit. Prüfen Sie das jetzt auch bei den Kabeln blau/weiß auf blau/weiß, weiß auf weiß und rot/grün auf rot/weiß gehen.
Bleibt eine 4er Buchse an der Steuereinheit
ein Kabelstück mit einer 4-Kontakt Plastbuchse (weiblich) Hier werden das vom Sensor kommende gelbe und weiße Kabel aufgesteckt. Das in der Buchse ankommende rot/weiße Kabel bleibt unverbunden. Zur Verbindung der Kabel wird das beiliegende Steckergehäuse genutzt, in welches die 2 zuvor mit den Kabeln (gelb und weiß) verbundenen Kontaktfahnen eingerastet werden. Weiß kommt aus weiß und gelb auf gelb.
Prüfen Sie zum Schluss nochmals alle Verkabelung und schließen Sie die Batterie an. Das System ist betriebsbereit.

Wenn Sie die Zündung kontrollieren wollen, benötigen Sie ein Stroboskop.
Sollte das System nicht funktionieren, sehen Sie zuerst auf unserer Fehlersuchseite nach.

 

Wichtige Sicherheits- und Betriebshinweise!!!

# Zündanlagen erzeugen Hochspannung! Bei unseren Zündspulen bis 40.000 Volt! Das kann bei unvorsichtigem Umgang nicht nur empfindlich schmerzen, sondern für empfindliche Herzen auch schädigend sein! Daher stets Sicherheitsabstand zur Elektrode und offenen Hochspannungskabeln halten und beim Test den Kerzenstecker mit einem isolierenden Gegenstand fest auf Masse drücken um die Spannung sicher abzuleiten. 
# Nach Einbau bitte unbedingt die Halteschrauben des Stators und (so vorhanden) des Sensors auf Festsitzen prüfen. Lockern sich die Teile, kommt es zur Zerstörung. Wir ziehen die Schrauben bei der Vormontage nur lose an!
# Geben Sie der eben eingebauten Anlage erst einmal die Chance zu zünden, bevor Sie anfangen alles durchzumessen und zu prüfen, ob es auch wirklich geht. Oder noch schlimmer, gleich Veränderungen vornehmen ohne erst einmal die Anlage zum Laufen zu haben. Unsere Teile sind alle vor Auslieferung geprüft. Sie können ohnehin kaum etwas daran messen. Unterlassen Sie auf jeden Fall ein Vermessen der Zündspule. Sie riskieren die Zerstörung und kommen dennoch nicht zu nutzbaren Ergebnissen! Denken Sie daran, daß es auch am Vergaser und vor allem auch den Kerzensteckern liegen kann, wenn der Motor nicht gleich läuft (in der Regel ist nach Lima-Einbau auch dessen Einstellung zu verändern). Wenn die Anlage nicht gleich läuft, prüfen Sie vor allem Masseverbindungen, ziehen Sie dann zumindest testhalber ein neues Massekabel von unserem Regler direkt zum Motor.

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Der Funken klassischer Unterbrecheranlagen hat mit ca. 10.000 Volt nur eine geringe Energie und sieht daher gelb und dick aus. Der Funken unserer Anlagen ist ein Hochenergiefunken mit bis zu 40.000 Volt und daher sehr scharf gebündelt und blau, was ihn schlechter sichtbar macht. Zudem wird der Funke erst bei kickstartergetretenen Drehzahlen erzeugt. Ein bloßes Durchdrücken des Kickstarterhebels per Hand bringt keinen Funken

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Am Fahrzeug nie elektrisch schweißen ohne alle Elektronik komplett abgeklemmt zu haben.

# Elektronik ist empfindlich auf Verpolung. Prüfen Sie nach Eingriffen in das System stets den richtigen Anschluß der Batterie und die richtige Verkabelung. Verpolung und Kurzschlüsse zerstören den Regler und die Zündspule. In der Regel kommt bei der Verkabelung immer Farbe auf Farbe. Ausnahmen sind in der Anleitung ausdrücklich erwähnt.

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Achten Sie bei der Montage des Rotors bitte darauf, die Magneten nicht zu beschädigen. Vermeiden Sie direkte mechanische Einschläge direkt auf die Magneten sowie auf dem Umfang der Rotortrommel. Für den Transport der Lima nie den Stator in den Rotor setzen.

# Nutzen Sie keine Kerzenstecker mit einem Widerstand von mehr als 5kV. Denken Sie daran, daß Kerzenstecker altern und dabei ihren Widerstand erhöhen. Wenn ein Motor nur im kalten Zustand startet, ist mit sehr großer Sicherheit ein defekter Kerzenstecker die Ursache. 
# Ölen Sie den Rotor außen leicht ein, er rostet sonst schnell in der aggressiven Umgebung (was nicht schädlich ist, aber unschön aussieht).
# Nutzen Sie zum Abziehen des Rotors nie einen Klauenabzieher oder einen Hammer. Dadurch können sich die Magneten lösen.
# Bitte beachten Sie diese Hinweise, aber lassen Sie sich zugleich auch nicht verunsichern. Vor Ihnen haben tausende Kunden unsere Anlagen schon erfolgreich eingebaut. Viel Erfolg and viel Spaß dann beim Fahren!
Dokumentation